Natur nah dran

Für mehr blühende Vielfalt: Umwandlung von vier Flächen in Waldenbuch hat begonnen

"Natur nah dran"-Flächen wurden zum Teil mit steinigem Substrat vorbereitet Waldenbuch – Seit KW 41 wurden die Rahmen des Projekts "Natur nah dran" ausgewählten Flächen in Waldenbuch vorbereitet, die in blühende Blumenwiesen und Wildstaudenflächen umgewandelt werden. Das bedeutet, dass sie zum Teil ausgebaggert und mit einem Gemisch aus Schotter und Kompost wieder aufgefüllt wurden. Dies ist nötig, damit die Wildblumen und Wildstauden dort gedeihen können – sie benötigen einen sehr mageren Boden um wachsen zu können. "Die Flächen sehen für ein paar Wochen natürlich zunächst recht grau aus oder werden sogar mit einem neuen Parkplatz verwechselt. Doch keine Bange: in einiger Zeit blüht es hier für Tiere wie Mauerbienen, Stieglitze oder Schachbrettfalter", erklärt NABU-Projektleiter Martin Klatt. "Es braucht jetzt etwas Geduld, aber in den nächsten ein bis zwei Jahren werden sich die Flächen zu wertvollen und langjährigen Lebensräumen entwickeln."

Ein weiterer Grund für den teilweisen Bodenaustausch ist, dass so die im Boden schlummernden Samen von weniger erwünschten und sich schnell ausbreitenden Pflanzen wie Melde, Knöterich oder Weißklee entfernt werden. An manchen Standorten kann die Erde auch an Ort und Stelle belassen oder nur umgegraben und dann mit Wildpflanzen bestückt werden. Die mit "Natur nah dran" durchgeführten Maßnahmen sind individuell auf die Gegebenheiten vor Ort angepasst.

Im weiteren Verlauf werden die Flächen mit den jeweils passenden Arten bepflanzt. Die kommunalen Bediensteten erhielten dazu auch praktische Hinweise im Rahmen von Workshops mit einem Naturgärtner und dem NABU zur Anlage und Pflege der naturnahen Flächen.

Die in Waldenbuch mit "Natur nah dran" umgewandelten Flächen sind an vier unterschiedlichen Standorten zu finden:

Die in Waldenbuch mit "Natur nah dran" umgewandelten Flächen sind an vier unterschiedlichen Standorten zu finden:
Standort 1: Betontröge und kleines Beet am Marktplatz,
Standort 2: alter Friedhof,
Standort 3: Seitenstreifen Bahnhofstraße,
Standort 4: Verkehrsinseln Liebenaustraße.
An diesen Grünflächen werden vorübergehend Schilder aufgestellt, die kurz und knapp erklären, warum Baggerarbeiten stattfinden oder Substrat aufgeschüttet wird. Später werden diese durch feste Infotafeln ersetzt, die auf die wertvollen Lebensräume für die biologische Vielfalt hinweisen.

Die Stadt Waldenbuch ist eine von 15 Städten und Gemeinden, die sich erfolgreich um eine Teilnahme am landesweiten Projekt "Natur nah dran" für 2020 beworben hatten. Das Kooperationsprojekt des NABU und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) unterstützt von 2016 bis 2020 jährlich bis zu 15 Kommunen bei der Anlage naturnaher Grünflächen. Jede teilnehmende Kommune erhält eine Zuwendung in Höhe von 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 15.000 Euro.

Weitere Informationen sowie kurze Videos zum Projekt gibt es unter www.Naturnahdran.de und unter: https://youtu.be/2TSMEwSeW8o

Bauarbeiten für mehr blühende Vielfalt: Mit dem vorläufigen Schild informieren NABU und die Stadt Waldenbuch über den Beginn der Umgestaltung. Copyright: NABU Baden-Württemberg
Bauarbeiten für mehr blühende Vielfalt: Mit dem vorläufigen Schild informieren NABU und die Stadt Waldenbuch über den Beginn der Umgestaltung. Copyright: NABU Baden-Württemberg