Der Geldscheißer

Ein Kunstwerk von Rolf Weinhardt

Geldscheißer

"Einen Geldscheißer sollte man haben." Diese schwäbische Redensart brachte den Künstler Rolf Weinhardt auf die Idee für die Gestaltung einer Skulptur, die er im Auftrag der damaligen Waldenbucher Bank fertigen sollte. Seit 1992 steht nun ein kupferner "Geldscheißer" vor der Bankfiliale, mit seinen herunter gelassenen Hosen durchaus provokativ. Die Bank hatte nach einem Kunstwerk mit Pep gesucht und sich deshalb für die Idee von Rolf Weinhardt entschieden." Am Anfang waren schon einige Leute befremdet, doch inzwischen hat man es akzeptiert", erklärt Bernhard Wagner, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit bei der Volksbank Schönbuch, zu der die Filiale inzwischen gehört.

"Wie kann man bloß?", sei die Reaktion einiger Leute gewesen, berichtet auch der Künstler. "Doch andere haben laut gelacht, es hat ihnen sehr gefallen", erinnert sich Weinhardt. Es war naheliegend, dass die Bank gerade Weinhardt mit der Skulptur beauftragt hat. Denn 1992 lag sein Betrieb keine 50 Meter von der Bank entfernt. Seit 1759 betrieb die Familie des Künstlers dort eine Schmiede. Auch Rolf Weinhardt trat in die Fußstapfen seines Vaters, wurde Schlossermeister und übernahm die Firma. Schon früh hatte er auch eine künstlerische Ader. "Mit 14 oder 15 Jahren habe ich die ersten Kerzenständer und Ähnliches geschmiedet", erklärt Weinhardt. Mit 17 organisierte er eine erste Ausstellung seiner Kunstwerke.

Von Rolf Weinhardt gibt es noch weitere Skulpturen in der näheren Umgebung, zum Beispiel in Steinenbronn den Beerlesklopfer und in Waldenbuch die Postkutsche und den Baum zur 700-Jahrfeier der Stadt. Doch viel Zeit für seine künstlerische Arbeit bleibt nicht mehr. Seine Firma ist inzwischen nach Dettenhausen umgezogen, dort wird nicht mehr geschmiedet, sondern es werden Spezialbehälter für hoch empfindliche Autozubehörteile entworfen und hergestellt.

Der "Geldscheißer" ist ein echtes Unikat. Die Skulptur ist nicht gegossen, wie sonst viele Bronzefiguren, sondern von Hand aus einem Kupferblech getrieben. Dies war eine besondere Herausforderung für Weinhardt. Er wollte kein Kunstwerk, von dem man mehrere Abgüsse machen kann, sondern zu einer eigenen Formensprache finden und etwas Einzigartiges schaffen. Kunst entwickelt sich für ihn aus dem Handwerk heraus. Deshalb wollte Rolf Weinhardt die Figur mit handwerklicher Arbeit fertigen, das heißt in diesem Fall mit Hammer und Amboß. Eine Skizze oder Vorlage gab es nicht, und Modell gesessen hat ihm auch niemand, alles wurde intuitiv hergestellt. Der Wasserzufluss des zugehörigen Brunnens soll symbolisieren, dass man die Bank für den Geldfluss braucht, um die "Dukaten" anzulegen und in Umlauf zu bringen. Zehn Meter vom Kunstwerk entfernt steht übrigens ein moderner Geldscheißer - ein Geldausgabeautomat.

Birgit Vennemann

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