Sehenswürdigkeiten
Die Sehenswürdigkeiten Waldenbuchs können Sie auf dem Rundgang "Stadtgeschichte aktiv erleben" entdecken.
Stadtgeschichte aktiv erleben

22 Objekttafeln vom Rathaus über den historischen Stadtkern bis hin zum Museum Ritter informieren über die 700-jährige Geschichte der Stadt Waldenbuch. Machen Sie sich auf den Weg und lassen Sie die Geschichte lebendig werden. Seien Sie Gast wie einst Schiller, Goethe und Uhland.
Für den gesamten Weg brauchen Sie bei einer reinen Gehzeit ungefähr 45 Minuten. Verbinden Sie Ihren Rundgang mit einem Besuch in den beiden Museen und genießen Sie das gastronomische Angebot sowie die Einkaufsmöglichkeiten entlang des Weges.
Drei Übersichtstafeln, die jeweils neben dem Alten Rathaus, an der Bushaltestelle Post und beim Museum Ritter angebracht sind, geben Ihnen einen Überblick über den gesamten Weg.
1 Altes Rathaus
Dieses Gebäude, angeblich erbaut 1575, war früher das "Gasthaus zum Rappen". Um 1781 wurde es von Amtmann Klein gekauft. Das frühere Rathaus stand auf dem Marktplatz und wurde später abgebrochen.
Der Inschriftstein über der Tür stammt von Waldvogt Lamprecht Schlegg (1562-1583). Am 15. Juni, dem Veitstag, wurde einst ein Jahrmarkt abgehalten.
3 Stammhaus Wider
Dieses Gebäude wurde um 1750 durch Hauptmann von Mongy als Gästehaus für die Hofjagden erbaut. 1754 erwarb es der Kaufmann Daniel Wider. Seine Nachkommen lebten hier bis 1923; unter ihnen waren Immanuel Wider, Stadtschultheiß (1838-1870), und Otto Springer (1845-1910), der Chronist von Waldenbuch.
5 Stadtkirche St. Veit
Eine Vorgängerkirche ist um 1360 als selbstständige Pfarrkirche bezeugt. Ihr Patron ist Sankt Veit. Offenbar gab es hier Wallfahrten von an "Veitstanz" Erkrankten. Ein Relief des Heiligen, das aus der Vorgängerkirche stammt, ist am Ostgiebel rechts neben dem Portal zu sehen. Die Erweiterung des Schlosses ab 1562 beengte den Raum um das ursprüngliche Kirchenschiff, das sich auf der Westseite des Turmes befand. Es wurde daraufhin an der Ostseite des alten Turmes im Stil der südwestdeutschen Renaissance (mit gotischen Elementen) neu und größer erbaut (1605-1607). Baumeister war Elias Gunzenhäuser, die Bauleitung lag bei dem Steinmetzen Peter Pfänder aus Leonberg. Eindrucksvoll ist der Renaissance - Ostgiebel. 1988/89 wurde die Kirche umfassend renoviert. Sie steht unter Denkmalschutz.
6 Kirchturm
(15. Jahrhundert) Die untere Hälfte des Turmes stellt den ursprünglichen Turmchor der alten Kirche dar, die sich nach Westen hin an den Turm anschloss. Die Bauhölzer in der Turmwand wurden auf das Jahr 1437 datiert. In den Jahren 1605-1607 wurde das Kirchenschiff abgebrochen und an der Ostseite des bestehenden Turms neu erbaut. Als die Ostfassade des Schlosses erweitert wurde, stockte man 1707 den Turm zu seiner jetzigen Höhe (36 Meter) und Gestalt auf (barocke Turmbedachung, sog. "Welsche Haube"). In der Turmspitze hängt die älteste Glocke (Schulglocke, um 1300). Die fünf Glocken in der Glockenstube wurden in den Jahren 1458, 1950, 1962 und 2008 gegossen. Ebenfalls 2008 wurde der stählerne Glockenstuhl wieder durch einen solchen aus Eichenholz ersetzt.
7 Schloss Waldenbuch – Museum der Alltagskultur
Das Schloss war ein beliebter Jagdaufenthalt der württembergischen Herzöge, besonders von Carl Eugen (1737-1793). Der Neubau des Ostflügels geschah durch Herzog Christoph (1562-1566) wohl um die alte, schon 1381 genannte Burg herum. Im Treppenturm gibt es eine Wendeltreppe, der Schlossbrunnen wurde 1650 gegraben.1687-1690 wurde der Westflügel (Küchenbau), 1717-1719 der Südflügel errichtet. Dazu musste die alte Burg abgebrochen werden. Seit 1989 befindet sich im Schloss das Museum der Alltagskultur.
Sitz des Waldvogts
Das war einst das Oberforstamt über den Schönbuch (1534-1807). Genannt seien die Waldvögte Lamprecht Schlegg 1562-1583 (vgl. Nr. 1), Oseas Knapp aus Reutlingen 1615-1626, sein Sohn Thomas Knapp 1626-1674, von Röder 1750-1792. 1883-1975 war hier wieder der Sitz eines Forstamts. Bei der letzten Hofjagd am 6.11.1812 wurden 233 Wildschweine, 297 Hirsche und 211 Rehe erlegt.
Inschrift über dem Schlossportal
"Im Jahr 1687 am 4. Juni hat Friedrich Karl Herzog von Württemberg, Verwalter und Vormund des jugendlichen Prinzen Eberhard Ludwig, in diesem ersten württembergischen Jagdhaus, dem Herzogsitz unter allen am nächsten gelegen, zur Erhöhung der Geräumigkeit und zur Erweiterung über dem einen Stockwerk ein höheres mit siebzehn Gemächern einwölben lassen und es dadurch höher und für die alljährliche Erholung bequemer gemacht, auch das Werk am Ende des Jahres glücklich abgeschlossen."
9 Altes Pfarrhaus
Das älteste Pfarrhaus, unter dessen Stützen die Wallfahrer den "Veitstanz” aufführten, wurde auf Betreiben des Reformators Johannes Brenz 1560 abgebrochen. Der heutige Bau ist von 1720 und wurde 1786 und 1834 wesentlich verbessert, 1970 durch ein neues Gemeindezentrum mit Pfarrhaus (im früheren Schloss- und Pfarrgarten) ersetzt. Seit 1990 befindet sich hier die städt. Musikschule. Dieses Haus steht unter Denkmalschutz.
10 Gasthaus Krone
Das Bäckerwappen der Familie Landenberger stammt von 1705. Seit 1761 war dieses Haus (wie auch "Lamm" und "Linde") im Besitz der Familie Kielmeyer. Die "Krone" war ein beliebter Einkehrort Hohenheimer und Tübinger Studenten. Eine Tischplatte mit eingeschnitzten Namen ist heute noch erhalten.
13 Stadtmauer
Waldenbuch war 1363 beim Übergang an Württemberg Stadt. Das Jahr der Stadtgründung (wohl durch die Grafen von Hohenberg) ist nicht bekannt. Kennzeichen der Stadt ist - neben Gericht und Markt - die Ummauerung. Die Stadt war wie eine große Burg, daher "Bürger”. Der Mauerzug ist im Wesentlichen entlang der Straße "Unter der Mauer” erhalten.
16 Alte Zehntscheuer
1575 ließ der Geistliche Verwalter des Stuttgarter Heilig-Kreuz-Stifts diese Zehntscheuer auf einem Grundstück der hiesigen Pfarrei errichten. Der ursprünglich über einem beinahe quadratischen Grundriss errichtete Wirtschaftsbau ist im Kern unverändert erhalten. Ein großes, rundbogiges Scheurentor erschloss ihn von der Ostseite her. Der Bau diente zur Aufnahme des Anteils am Waldenbucher Großen- oder Kornzehnten, der dem Stift Stuttgart zustand. 1745 wurde die Scheuer nach Süden hin um einen zweiten Tennenbereich erweitert, erhielt dadurch eine zweite Toreinfahrt und ihren heutigen, rechtwinkligen Grundriss. 1755 wurde der jetzige nördliche Fachwerkgiebel geschaffen.
21 Ehemaliger Gasthof Post
Hier war die alte Posthalterei an der "Schweizer Straße” von Stuttgart nach Tübingen. 1797 wurde das Haus von Kielmeyer neu erbaut. Berühmte Gäste waren u.a.: 1793 Schiller, 1797 Goethe, 1799 Erzherzog Karl (österreichischer Feldherr gegen Napoleon), Uhland. 1984 wurde das Haus von der Familie Golze restauriert und erweitert.
22 Museum Ritter
Das Museum Ritter wurde 2005 für die Kunstsammlung von Marli Hoppe-Ritter, der Mitinhaberin der Firma Ritter Sport erbaut. Hier werden wechselnde Sammlungspräsentationen und Sonderausstellungen zum Thema Quadrat in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts gezeigt. Das Gebäude des Schweizer Architekten Max Dudler besteht aus zwei Flügeln und einer verbindenden Passage. Während ein Gebäudeflügel der Kunst gewidmet ist, befindet sich im anderen der Ritter Sport SchokoLaden mit der SchokoAusstellung und der SchokoWerkstatt.